„Heimat“ ist ein gefühlsschwerer, aber unklarer Begriff. Es
ist vor allem ein Ort, und zwar einer, den man gut kennt, wo man sich
aufgehoben und sicher fühlt und mit dem sich wichtige Erinnerungen verbinden.
Es ist ein Ort, der für die eigene Identität wichtig ist, wo sich sozusagen die
eigene Identität mit der Umwelt verbindet.
Ich persönlich kenne sowas nur sehr eingeschränkt, kann mir
aber vorstellen, dass es eine schöne Sache ist. Heimat hat aber auch so seine Probleme.
Zunächst einmal ist es ein eher statisches Konzept. Wenn sich die Umwelt
ändert, geht Vertrautes zwangsläufig verloren. Heimat muss so bleiben, wie sie
ist, sonst, sonst kann sie schließlich nicht Heimat sein. Die meisten Leute
wollen das nicht. Allerdings ist das lebensfremd. Alles verändert sich,
meistens nach und nach, manchmal auch abrupt, das ist mit der Heimat nicht
anders. Erlebt man Heimat nun als etwas besonders Wichtiges, dann ist es ganz natürlich,
gegen diese Veränderungen zu sein, vor allem gegen starke Veränderungen. Der Wunsch
nach Heimat hat also inhärent etwas Konservatives, Veränderungsaverses,
vielleicht sogar Modernitätsfeindliches.