Der deutsche Innenminister bekennt Farbe. De Maizière
spricht sich für eine deutliche Ausweitung der Videoüberwachung in Bahnhöfen
und Einkaufszentren aus und kündigt hierzu einen Gesetzesentwurf an, der sich
momentan in der Ressortabstimmung befinde. Dabei soll, so technisch realisierbar,
über die bloße Videokamera hinaus auch Gesichtserkennung eingesetzt werden,
also ein Abgleich mit Datenbanken. Grüne und FDP sind dagegen, von den anderen
Parteien war noch nicht viel zu hören.
Die Argumente der Kritiker sind in folgendem Ausschnitt aus
einer Presseerklärung des FDP-Politikers Kubicki von heute ganz gut zusammengefasst.
Darin heißt es:
Wichtiger und effektiver wäre es, die bestehenden Gesetze zum Schutz
der Menschen konsequent anzuwenden. Deren Vollzug hat stets Vorrang vor neuen
Gesetzen. Wir brauchen eine erhöhte Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum,
gezielte anlassbezogene Maßnahmen, eine enge Zusammenarbeit der
verantwortlichen Sicherheitsbehörden und einen wirksamen Vollzug. Gefährder
müssen gezielt überwacht werden, statt alle Bürger unter Generalverdacht zu
stellen.
Vielem kann ich mich durchaus anschließen, der
Schlussfolgerung – Ablehnung der Pläne des BMI – allerdings nicht.