Die ersten Personalentscheidungen sind getroffen, und sie
sind nicht gut. Zwei Merkmale treten besonders stark hervor. Erstens, die bereits den Wahlkampf von Trump kennzeichnende
Affinität zu Gewalt findet sich mit Ausnahme des Stabschefs Reince Priebus bei
allen Personen wieder. Zweitens, erklärter Feind der USA in den nächsten Jahren
ist der sog. radikale Islam. Nehmen wir einfach die Äußerungen, die in den
letzten Tagen bekannt geworden sind. So erklärt Bannon Cheney, Darth Vader und
Satan zu seinen Vorbildern. Jeff Sessions ist wie sein künftiger Chef der
Ansicht, dass Waterboarding wiedereingeführt werden müsste, wenn nicht noch härtere
Foltermethoden. Er spricht sich, genau wie der wahrscheinliche CIA-Chef Pompeo,
außerdem auch für die sog. Black Sites aus, die es bereits in der ersten
Amtszeit von G. W. Bush gegeben hat, geheime CIA-Gefängnisse, in denen die
Häftlinge über keinerlei Rechte verfügen und ihren Bewachern vollkommen
ausgeliefert sind. Für den kommenden Sicherheitsberater, Flynn, ist bekanntlich
nicht nur der Terrorismus, sondern der radikale Islam (was immer das genau sein
soll) insgesamt der Feind. Er sieht uns in nichts weniger als einem Weltkrieg mit diesem Gegner. Das
alles geht in eine ähnliche Richtung. Trump und seine Mannschaft sehen den
(radikalen) Islam als einen Todfeind und sind dezidiert dafür, gegen diesen
Gegner einen Krieg ohne rechtliche und humanitäre Einschränkungen zu führen.
Von irgendwelchen friedlichen Mitteln in diesem Zusammenhang – Gegennarrative
zu den Weltdeutungen der Islamisten, humanitäre Unterstützung oder dergleichen
– ist bisher nicht die Rede gewesen. Das Lösungsmittel der Wahl ist nackte Gewalt.
20. November 2016
12. November 2016
Trump und die Sehnsucht nach Gewalt
Trump hat im Laufe des Wahlkampfe vieles angekündigt,
darunter auch die Rückkehr zu einer härteren Terrorbekämpfung. Insbesondere solle
die Folter wieder eingeführt werden, und zwar nicht nur Waterboarding, sondern
auch schlimmere Methoden. Welche er damit meint, hat er nicht gesagt, wird aber
für Vorschläge offen sein.
Von Fragen der Rechtmäßigkeit und der Moral (ein sehr
unklarer Begriff) abgesehen, gibt es seit langem erhebliche Zweifel, dass
Folter überhaupt ein zweckmäßiges Instrument bei der Bekämpfung des Terrorismus
ist. Auf Dauer bekommt man Gefangene auch so zum Reden und der negative
Propagandawert führt nur zu mehr Terrorismus und nicht weniger.
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