19. Januar 2016

Deutsche Tornados

Man greift sich fassungslos an den Kopf. In der Presse ist heute zu lesen, dass die im Irak und Syrien eingesetzten Tornados der Bundeswehr nur noch tagsüber eingesetzt werden können. Grund sei ein Hard- und Softwareupdate, nach dem die Cockpitbeleuchtung so stark reflektiere, dass ein nächtlicher Einsatz nicht mehr in Frage komme. Man arbeite daran, bis Ende des Jahres – wir haben jetzt Januar – das Problem grundsätzlich zu beheben. All das sei aber auch nicht weiter schlimm, denn Aufklärungsflüge tagsüber seien sowieso effektiver.


Der Vorgang insgesamt und vielleicht mehr noch diese beruhigende Erläuterung im Anschluss sprechen Bände über die deutsche Mentalität. Es fehlte nur noch die Ankündigung, dass man mit IS Gespräche über einen 8-Stunden-Tag führen wolle. Alles, was mit Zwang, Gewalt und – das geht schon mal gar nicht – mit Krieg zu tun hat, ist pfui. Wenn irgend möglich, sollen das andere übernehmen, wenn man doch mal die Bundeswehr oder – siehe Köln – die Polizei einsetzen muss, tut man es auf eine politisch korrekte Weise. Für alles andere muss man sich in diesem Land verantworten. Eine jahrzehntelang eingeübte, schwer moralisierte Realitäts- und Verantwortungsverweigerung in der Bevölkerung, den Medien und auch in der Politik färbt natürlich auch auf die Behörden ab. Kein Wunder, dass es zu solch lächerlichen Pannen kommt. Es wird noch mehr davon geben. 

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