Noch eine Bemerkung zu Brüssel. Was erneut auffällt, ist
das Nicht-Verhältnis der Ziele der Terrorgruppe zu den Anschlägen selbst. IS
hat die Angriffe mit dem üblichen Gerede von den Kreuzrittern begründet, die in
ihrem eigenen Land getroffen werden müssten, weil sie ihrerseits Krieg gegen
das Kalifat führten. Belgien ist allerdings schon seit dem letzten Sommer gar
nicht mehr an der Militärallianz gegen den IS beteiligt.
Außerdem, was hat das internationale
Publikum an einem Flughafen, darunter vermutlich auch Moslems, mit der
belgischen Politik zu tun? Sollen Touristen oder Geschäftsreisende aus
irgendwelchen Ländern getötet werden, weil Belgien mal Teil der Militärallianz
war? Es ging offenbar einfach darum, in einem x-beliebigen westlichen Land möglichst
viele Menschen auf IS-typische brutale Weise – siehe die Nägel und Eisenteile
in den Bomben – umzubringen, ganz egal, wer da gerade rumlief. Was aber glaubt
der IS damit zu erreichen? Dass die USA aufhören, IS-Stellungen zu
bombardieren? Not very likely. Mein Eindruck ist, solche Fragen stellen sich
die Täter überhaupt nicht mehr. Das Ziel ist töten, möglichst viele, möglichst
grausam. Wenn das gelingt, war der Anschlag ein Erfolg, völlig entkoppelt von
weiteren Zielen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen