20. Mai 2016

Gute Aussichten für Donald Trump

Donald Trump könnte durchaus Präsident der USA werden, wenn er, wie es aussieht, gegen Hillary Clinton antritt. Drei Faktoren könnten ihm zu Gute kommen. Zum einen gibt es unter den republikanischen Wählern einen starken Trend zur Einigkeit. Trump ist jetzt der Kandidat, also wird er auch unterstützt. Während vor einem Monat 36% der republikanischen Wähler eine negative Einstellung zu Trump hatten, sind es im Mai nur noch 21%  (alle Zahlen aus einer Umfrage von New York Times/CBS). Dieser Druck der Basis wird sich m.E. in Kürze auf die Führung der Republikaner selbst übertragen, die auch bisher noch nicht viel getan haben, Trump wirksam zu verhindern. Wenn Trump klug ist, wird er diesen Trend durch ein möglichst präsidiales Auftreten und die Berücksichtigung von konservativen Kernwerten verstärken.

Zweitens, bei den Demokraten wird gerade viel Porzellan zerschlagen. Clinton steht kurz vor der notwendigen Mehrheit für eine Nominierung, Sanders gibt aber nicht auf, sondern will bei sämtlichen Vorwahlen antreten. Das Klima zwischen den beiden Lagern wird zunehmend vergifteter. Die Anhänger von Sanders fühlen sich durch unfaire Regularien benachteiligt oder sogar betrogen. Diese Wähler könnten Clinton am Ende ihre Stimme verweigern.

Und zuletzt, Hillary Clinton ist in der allgemeinen Wählerschaft nahezu genauso unbeliebt wie Donald Trump. 31% der Wähler haben eine positive Ansicht von Clinton, 26% von Trump. Zwar haben nur 21% der weiblichen Wähler eine positive Sicht von Trump, aber auch nur 26% der männlichen Wähler von Clinton. 68% der nicht-weißen Wähler sehen Trump negativ, aber auch 63% der weißen Wähler haben eine negative Sicht auf Clinton. 32% finden, dass Clinton vertrauenswürdig sei, 31% sehen Trump als vertrauenswürdig. Wenn heute die Wahl wäre, würden 47% der Wähler Clinton wählen und 41% Trump. Vor einem Monat hatte Clinton noch einen Vorsprung von 10% auf Trump.

Die Wahlen sind im November, und bis dahin kann noch viel passieren. Im Moment läuft der Trend gegen Clinton. Wenn Trump jetzt auf präsidial umschaltet und Clinton durch ihre Vergangenheit belastet wird (ihr Mann, die Email-Affäre), könnte es knapp werden.

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