30. Juni 2016
Heinrich-Heine-Str., auf dem Weg nach Kreuzberg
Vorgestern Abend Heinrich-Heine-Str. Ich komme von der
Arbeit und bin mit ca. 35 km/h auf meinem Stadtrennrad Richtung Kreuzberg unterwegs.
Überhole alles vor mir. Rote Ampel, ich halte (na klar). Neben mir fährt ein Audi Cabrio vor und stoppt
ebenfalls. Zwei junge Türken, so Mitte 20. Ob ich oder sie schneller wären? Ich behaupte,
ich beim Anfahren, danach aber sie; sie glauben, es wäre genau umgekehrt. Ok,
ich bin 54 Jahre, gehe also keinem Wettkampf aus dem Weg, in dem ich meine ewige
Jugend beweisen kann. Ampel schaltet auf Gelb, ich springe hoch und starte,
touchiere aber von unten kommend mit der Radhose die Nase des Sattels. Der Hosenbund verfängt
sich und wird mir quasi runtergezogen. Von schräg
hinten höre ich ein doppeltes Aufschreien. Nach einer gefühlten Ewigkeit von
ca. 2 Sekunden gelingt es mir, mich zu befreien, die Hose hochzuziehen, ins
Pedal einzuklicken und endlich zu starten. Der Audi hat freundlicherweise
darauf gewartet. Und ja, ich fahre auf den ersten 20 Metern einen kleinen
Vorsprung heraus, bevor der Wagen an mir vorbeizieht. Zwei nette junge Männer
halten den Daumen zur Anerkennung hoch.
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