Die Anschläge reißen nicht ab. Die derzeitige Wochentaktung wird
zwar irgendwann wieder aufhören, ganz abreißen wird es aber nicht,
schon gar nicht, solange der IS um sein Überleben und seine Zukunft kämpft. Wie
können wir uns also schützen?
Erstmal muss klar sein, dass wir uns überhaupt nicht völlig schützen
können, aber das hat, glaube ich, inzwischen auch jeder verstanden. Das heißt
aber nicht, dass wir deshalb gar nichts tun können und einfach seufzend die Hände
in den Schoß legen müssen, im Gegenteil, wir könnten noch einiges tun – wenn wir
es denn wollen.
Eine erste dringende Maßnahme wäre eine erhebliche
personelle und möglicherweise auch materielle Verstärkung der Polizei.
Das kostet Geld, aber nur so können etwa Veranstaltungen bzw. der öffentliche Raum generell besser geschützt werden Es ist zwar noch nicht völlig klar, wie der Attentäter Bouhlel mit seinem Kühllaster überhaupt auf die Promenade-des-Anglais gelangen konnte, sicher ist aber, dass an dem Punkt, an dem er auf die Promenade einbog, viel zu wenige Polizeiautos und materielle Hindernisse standen, um ihn aufzuhalten, möglicherweise (so einzelne Meldungen) deshalb weil die örtliche Polizei an dem Abend einfach nicht genügend Fahrzeuge hatte, um alle denkbaren Szenarien im gesamten Stadtgebiet abdecken zu können. Die Tatsache, dass Frankreich einen Freiwilligendienst für Sicherheitsaufgaben eingeführt hat, spricht für sich.
Das kostet Geld, aber nur so können etwa Veranstaltungen bzw. der öffentliche Raum generell besser geschützt werden Es ist zwar noch nicht völlig klar, wie der Attentäter Bouhlel mit seinem Kühllaster überhaupt auf die Promenade-des-Anglais gelangen konnte, sicher ist aber, dass an dem Punkt, an dem er auf die Promenade einbog, viel zu wenige Polizeiautos und materielle Hindernisse standen, um ihn aufzuhalten, möglicherweise (so einzelne Meldungen) deshalb weil die örtliche Polizei an dem Abend einfach nicht genügend Fahrzeuge hatte, um alle denkbaren Szenarien im gesamten Stadtgebiet abdecken zu können. Die Tatsache, dass Frankreich einen Freiwilligendienst für Sicherheitsaufgaben eingeführt hat, spricht für sich.
Zweite Möglichkeit sind Zugangskontrollen überall dort, wo
sich viele Menschen versammeln, also Bahnhöfe, U-Bahn-Stationen,
Einkaufszentren, Gaststätten usw. Zugangskontrolle heißt sowohl Wachpersonal
wie auch Detektoren, wie sie an Flughäfen eingesetzt werden, zumindest an den
Orten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind. Ja, das wäre eine
völlige Umgestaltung des öffentlichen Raumes, auf der anderen Seite bleiben wir
sonst an genau diesen Punkten weiter angreifbar.
Ein Metalldetektor hätte das entdeckt. So aber kam es in den Zug. |
Eine dritte Möglichkeit ist eine Stärkung der
Sicherheitsbehörden, sowohl personell wie auch in ihren Kompetenzen. Wichtige
Hinweise sollten halt nicht liegenbleiben, weil sie sich alle auf einem oder zwei Schreibtischen stapeln, sondern sofort bearbeitet werden können. Und je mehr präventive
Befugnisse Nachrichtendienste und Polizeibehörden haben, desto höher ist die
Chance, Gefährdungen im Vorfeld zu erkennen. In Deutschland streitet man sich
aber immer noch um eine verwässerte Vorratsdatenspeicherung, weil angeblich die
ganze Bevölkerung unter Generalverdacht genommen würde, anstatt diese Daten sowie
Kontoinformationen usw. den zuständigen Behörden einfach zur Verfügung zu
stellen (hierzu einige frühere Posts). Natürlich ist das kein Allheilmittel,
behauptet auch niemand, aber eben eine Maßnahme unter vielen, die mehr
Sicherheit schaffen.
Nicht schlecht wäre eine Art deutsches FBI. Dem steht aber
unsere föderale Struktur entgegen. Im Moment hat jedes unserer 16 Bundesländer
eine eigene Polizei und einen eigenen Verfassungsschutz. Dazu kommen dann noch
die entsprechenden Bundesbehörden. Effizient ist das nicht, aber vor dem Hintergrund
der Erfahrungen mit den im RSHA zentralisierten Sicherheitsbehörden war das
1949 begreiflicherweise so gewollt. Aber wir haben nicht mehr 1949, sondern eben
eine ganz andere Zeit mit Problemen, an die im Parlamentarischen Rat noch kein
Mensch gedacht hat.
Und zuletzt muss der IS bzw. seine Nachfolger restlos
zerstört werden. Das bedeutet den Einsatz von Waffen und Armee. Deutschland
hält sich hier bisher sehr vornehm zurück, indem es einige Tornados zu
Aufklärungszwecken einsetzt, die Drecksarbeit aber anderen überlässt. Wir sind
halt gerne Pazifisten, selbst wenn es um einen Gegner wie den IS geht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen