19. August 2016

Trump kackt ab



Trump führt seinen Wahlkampf vor allem mit Blick auf eine einzige Gruppe, weiße Männer, insbesondere solche, die keinen College-Abschluss haben. Wenn er gewinnen will, muss er diese Gruppe besonders stark mobilisieren. Nun zeigt sich, dass sich Trump in den letzten Wochen doch ein wenig zu viel geleistet hat. Gerade sein beschämender Umgang mit den Eltern des im Irak getöteten Soldaten hat für viele Wähler eine Grenze überschritten. Ergebnis: seine Unterstützung bröckelt. Trumps Werte bei weißen Männern liegen inzwischen unter denen von Mitt Romney vor vier Jahren, und der hat die Wahl verloren

Auf andere demographische Gruppen braucht er eh nicht mehr zu setzen. Bei Latinos würden 20% für Trump stimmen, seine Unterstützung bei Schwarzen liegt bei sagenhaften 1%, teilweise wurde bereits 0% gemessen

Stand heute sieht es also so aus, dass Trump die Wahl verlieren wird, und zwar deutlich. Clinton weiß das und spielt klug. Es reicht völlig aus, wenn sie mediale Präsenz zeigt, gelegentlich die richtigen Geräusche von sich gibt und Trump den Rest überlässt. Neben ihm wirkt schließlich nahezu jeder präsidial

Ein Punkt macht mir allerdings Sorge. Trump scheint begriffen zu haben, dass es so nicht weiter gehen kann. Er hat ein neues Wahlkampfteam, er setzt plötzlich auf andere Töne, wirkt sachlicher, und hat sich jetzt sogar für seine teils verletzende Wortwahl entschuldigt. Kann sein, dass das alles zu spät kommt, die Eindrücke sitzen tief. Und wieviel Selbstkontrolle er am Ende hat, bleibt abzuwarten, z.B. in direkten Fernsehdebatten mit Clinton, die alles tun wird, seinen zivilisatorischen Firnis zu durchbrechen. Trotzdem, er ist am Umsteuern, bis zur Wahl sind es noch 3 Monate und Clinton ist eigentlich eine sehr angreifbare Kandidatin. Die Sache ist immer noch nicht gelaufen.

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